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Der Beginn der "Orde Baru" (Neue Ordnung) unter Suharto

Die "Orde Baru" bzw. zu deutsch "Neue Ordnung" begann mit einem Progrom an der kommunistischen Partei Indonesiens, welches durch Generalmajor Suharto initiiert wurde.

Bei der Jagd nach PKI-Mitgliedern und angeblichen Symphatisanten starben einigen Schätzungen nach bis zu 1 Mio. Menschen.

Nach der Zerschlagung bzw. der völligen Auslöschung der PKI begann Suharto die Parteienlandschaft Indonesiens neu zu ordnen. Das zentrale Instrument hierbei war die Gründung von Golkar.

Schon zuvor hatte die 1964 gegründete und vom Militär getragene antikommunistische Bewegung namens Golkar Sekber existiert.

Suharto wandelte Golkar (Sekretariat Bersama Golongan Karya) nicht in eine wirkliche Partei um, vielmehr vereinte er nahezu alle gesellschaftlichen Gruppen in der Bewegung. 1971 wechselte der Golkar Sekber seinen Namen zu Golkar und wurde eine "Partei".

Golkar umwarb zum einen die wichtigsten Köpfe anderer Parteien aber ebenso wie Gewerkschaften und Beamte. Schon 1968 hatten sich ca. 249 Organisationen und gesellschaftliche Gruppen Golkar angeschlossen.

Besonders der Beamtenapparat mit 4 Mio. Beamten sollte eines der wichtigsten Machinstrumente Golkars werden, da Golkar so bis in die lokalen Bereiche hinein seine Macht beweisen konnte.

Suharto weitete die Macht des Präsidenten bis an die Grenzen der ohnehin schwammig definierten Verfassung und darüber hinaus aus und besetzte alle Posten in Militär, staatlichen Unternehmen und im Verwaltungsapparat mit ihm loyalen Personen.

Die PKI wurde verboten, ebenso die Neugründung von Parteien, welche im Verdacht standen kommunistisches Gedankengut zu vertreten. Andere Parteien wurden gezwungen sich zu Blockparteien zusammenzuschließen.

Nach der Neuordnung durch Suharto existierten nur noch 3 Parteien. Die PPP (Partai Persatuan Pembangunan = Vereinigte Fortschritts Partei), die PDI (Partai Demokrasi Indonesia = Demokratische Partei Indonesiens) und natürlich Golkar.

Die PPP war der Zwangszusammenschluß verschiedener islamischer Parteien, wie der Masyumi und der NU. Die PDI wurde aus Parteien zusammengeführt, die aus dem säkularen, nationalistischen Lager (darunter die ehemalige Partei Sukarnos, die PNI) stammten. Die PNI selbst war verboten worden.

Eine weitere Maßnahme war eine Abänderung der Verfassung, nach der jeder Indonesier einer der anerkannten Religionsgemeinschaften angehören musste (Hinduismus, Buddhismus, Islam oder Christentum) wurde kurze Zeit später durchgesetzt.

Die Argumentation resultierte daraus, dass die angeblichen Putschisten als gottlose Kommunisten diffamiert worden waren und der Zwang einer Religionsgemeinschaft anzugehören künftigen kommunistischen Bestrebungen den Boden entziehen sollte.

Dies führte dazu, dass viele Indonesier zum Schein eine Religion annahmen, an die sie gar nicht glaubten. Im Gebiet des damals noch zu Indonesien gehörenden Ost-Timor hatte es zur Folge, dass die Einwohner, die zum großen Teil noch an eine Naturreligion glaubten Christen wurden.

Später sollte sich dies sogar als ein Problem für die Suharto Regierung erweisen, da die katholische Kirche den Widerstand in Ost-Timor maßgeblich stütze und International auf die Tagesordnung brachte.

Vetterwirtschaft und Korruption wurden maßgeblicher Bestandteil des Systems Suharto. Die Korruption reichte von der Spitze des Staates bis in den von Golkar kontrollierten Beamtenapparat.

Die Auswirkungen dieser Unkultur sind bis heute deutlich spürbar und erschweren erheblich Investitionen in Indonesien und das Vertrauen in die indonesische Wirtschaft.


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