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Konflikt zwischen Dayak und maduresischen Einwanderern in Kalimantan

Zwischen 1996 bis 2001 kam es in der indonesischen Provinz Kalimantan zu einer in mehreren Wellen auf einander folgenden Ausschreitungen zwischen der Bevölkerungsgruppe der einheimischen Dayak und eingewanderten Maduresen.

Auch die im Küstengebiet lebenden Malaien beteiligten sich an den Ausschreitungen gegen die Maduresen.

vielen anderen Einwanderern das Ziel der Angriffe durch die Dayak aber auch Malaien waren versucht dieser Artikel zu beschreiben.

 

Wie entwickelten und festigten die Dayak Ihre eigene Identität

Die Vorgeschichte dieses Konfliktes geht bis in die Kolonialzeit zurück. Die Dayak, waren bis 1950 noch keine wirklich zusammenhängende Volksgruppe, sondern in viele Stämme mit verschiedensten Bräuchen und Sprachen gespalten.

Sie lebten lange Zeit isoliert vom Rest Indonesiens im Innenland Kalimantans. Auch die holländischen Kolonialherren zeigten wenig Interesse für die Dayak. Ihre Herrschaft konzentrierte sich auf die Küstengebiete, in denen zumeist muslimische Malaien lebten.

Im Süden Kalimantans lebten Banjaresen, die ebenfalls fast ausschließlich Muslime waren.

Die Holländer herrschten indirekt, indem Sie die Kontrolle über die Herrschaftshäuser der einzelnen Sultanate übernahmen und Sultane ein- oder auch absetzten.

Erst ab 1848 gab es, durch christliche Missionare, erste Vorstöße ins innere Kalimantans. In dieser Zeit wurde auch die Bezeichnung „Dayak“, der einfach nur „Innenland“ bedeutet durch die Europäer eingeführt.

Die Holländer benutzten den Begriff, um die Bewohner des Innenlandes von den malaiischen Küstenbewohnern zu unterscheiden.

Anfang des 20. Jahrhunderte begannen sich die banjaresischen Muslime im Süden Kalimantans gegen die Kolonialmacht aufzulehnen und sammelten sich in islamischen Bewegungen, wie der Sarekat Islam. (= islamische Vereinigung).

Holland versuchte bei den Dayak durch Einflussnahme auf Dorfvorsteher und ähnliche Autoritäten eine Abgrenzung zu den muslimischen Küstenbewohnern zu erreichen.

Sie schlossen sich nicht der islamischen Bewegung an, weil sie im Gegensatz zu den Küstenbewohnern nur wenig Erfahrungen mit der Kolonialmacht und fürchteten weniger diese als eine Vereinnahmung durch einen übermächtigen muslimischen Staat.

Die Dayak sahen die muslimisch-nationalistische Bewegung also als eine Bedrohung Ihrer Kultur und Lebensweise an und gründeten im Gegenzug zur Sarekat Islam, die Sarekat Dayak, welche versuchte eine gemeinsame Kultur der einzelnen Stämme zu entwickeln und diese zu vereinen.

Aus der Sarekat Dayak entwickelte sich später, im Jahre 1926, die Pakat Dayak, versuchte die Vorherrschaft der Holländer, in den christlichen Missionen zurückzudrängen aber sich während des Unabhängigkeitskampfes an die Seite der Holländer stellte und somit gegen die muslimischen Nationalisten.

Als Dank für ihre Kooperation wurde den Dayak 1946 vertraglich zugesichert ein autonomes Gebietin Kalimantan zu erhalten, genannt (Dayak Besar = Grosses Dayak).

Das Gebiet wurde vom südlichen Kalimantan abgetrennt und ein Rat aus christlichen regionalen Führern der Dayak verwaltete das Gebiet und setzte sich für den Ausbau der Autonomie ein.

Für die Holländer war das Gebiet Dayak Besar nur ein Mittel im Kampf gegen die nationalistische Bewegung, für die Dayak hingegen bedeutete es eine deutliche Stärkung Ihrer Identität.

Eine ähnliches Gebiet wurde kurze Zeit später in Welt Kalimantan gegründet, allerdings waren in diesem alle Bevölkerungsgruppen vertreten.

Die Repräsentanten bestanden aus 15 Malaien, 7 Dayaks, 6 Indonesiern (die weder aus der Gruppe Dayak noch aus malaiischen Bevölkerung stammten), 8 Chinesen und 4 Holländern.

Die Dayak waren nun nach langer Isolation neben anderen Bevölkerungsgruppen eine Gruppe mit Mitspracherecht, aber sie bildeten nicht die Mehrheit der Bevölkerung.

Situation der Dayak nach der Unabhängigkeit Indonesiens

Nach der Gründung des einheitlichen indonesischen Staates im Jahre 1950 und damit der durch die Holländer geformten föderalen Gebiete verloren die Dayak mit einem Male fast sämtlichen Einfluss in der Region.

Dayak Besar und die Autonomieregion in West Kalimantan wurden zu einer Provinz Kalimantan zusammengefasst, welche die gesamte Fläche des indonesischen Teils von Borneo umfasste.

Obwohl einige Dayaks sich den nationalistischen Kräften angeschlossen hatten, im besonderen Tjilik Riwut, der eine Dayak Guerilla Einheit anführte, hatte doch der größte Teil auf Seiten der Föderation und damit Hollands gestanden.

Von der malaiischen Bevölkerung wurden Sie daher als Verräter und Kollaborateure angesehen und erhielten kaum Stellungen in der Verwaltungsebene.

Nur Tjilik Riwut wurde, unter Protesten durch Banjaresen und Mailaien, zum Oberhaupt eines Distriktes berufen. Im Parlament Kalimantans oder gar im nationalen Parlament besaßen die Dayak keine Vertretung. Die Gouverneure von Kalimantan zwischen 1950-1957 waren alle Javaner.

Anlässlich der ersten freien Wahlen Indonesiens im Jahr 1955 gründete sich eine Partei, die PPD (Vereinigte Dayak Partei). Sie sonderte sich von den restlichen Parteien ab, die eine nationalistische und keine ethnische Ausrichtung hatte.

In West Kalimanten konnte die PPD große Stimmengewinne verbuchen und wurde mit rund 33% die zweitstärkste Kraft hinter der islamischen Partei Masyumi, die 35,2% erreichte.

In Süd Kalimantan, dass große Teile des alten Gebietes „Dayak Besar“ umfasste waren die Ergebnisse weitaus ernüchternder.

Obwohl viele Dayak in diesem Gebiet lebten erhielten Sie nur 6,2% der Stimmen, selbst in der mehrheitlich von Dayak bewohnten Gebieten.

Analysten führen dies darauf zurück, dass die Dayak in diesen Gebieten oftmals zum Islam konvertiert waren und sich weniger als Dayak und mehr als Malaien ansahen.

Als in ganz Indonesien einzelne Aufstände ausbrachen, die oftmals erweiterte Autonomierechte oder gar eine Abspaltung vom Nationalstaat zum Ziel hatten, versuchten auch die banjaresischen Malaien einen islamischen Staat zu errichten.

Im Gegenzug versuchten auch die Dayak erneut eine eigene Provinz zu formen. Dem damaligen Präsidenten Sukarno war an einer schnelle Befriedung gelegen und er lenkte ein.

Er gestand der Rebellen der Dayak eine eigene Provinz in Zentral Kalimantan zu. Tjilik Riwut wurde im Mai 1957 als Gouverneur eingesetzt.

Nachfolgende regionale Waren brachten der PPD allerdings erneut Stimmenverluste, jedoch wurden sie weiterhin durch Sukarno gestützt.

Die politischen Führer waren allerdings überrascht als die Wahlen deutliche Stimmengewinne für islamische Parteien zeigten.

Im Zuge der gelenkten Demokratie verbot Sukarno die Partei Masyumi und übertrug den Gouverneuren mehr Macht. Viele Muslime verloren infolgedessen ihre Machtpositionen.

Der Gouverneur von Zentral Kalimantan stellte sicher, dass an allen entscheidenden Machtpositionen Dayak vertreten waren.

1960 jedoch verbot Sukarno auch alle Parteien, die sich entlang ethnischer Linien gebildet hatten. Davon war auch die PPD betroffen, doch besaßen die Dayak auch weiterhin ihre eigene Provinz.

Allerdings war es natürlich ein Problem, dass diese Provinz ausgerechnet in einem Gebiet lag, in dem die PPD zuvor keinen großen Einfluss erreichen konnte und in welchem die Indentität der Dayak in der Bevölkerung weniger ausgeprägt war.

In West Kalimantan dagegen, wo die Dayak 40% der Bevölkerung stellten und eine deutlich ausgeprägtere Identität besaßen erlangten hatten sie dagegen eher untergeordnete Stellungen in der Politik.

Verlust des politischen Einflusses in der „Orde Baru“

Nach dem Sturz Sukarnos und dem Beginn der „Orde Baru“ veränderte sich die Lage der Dayak allerdings grundlegend.

Sie wurden durch die Regierung als Rückständig eingestuft und verloren nahezu alle Positionen und damit jeglichen Einfluss. Auch die wachsende Einwanderung, die teilweise durch die Regierung gesteuert wurde sahen die Dayak als Bedrohung an.

Die Ausnutzung der Ressourcen durch die Regierung nahm zu. Land wurde einfach in Besitz genommen und die Abholzung großer Regenwaldteile Kalimantans begann Die Dayak blieben von den Gewinnen aus diesem Geschäft ausgeschlossen

Zusammen mit den Bewohnern Papua wurden sie als isoliert und primitiv angesehen. In den Augen der Regierung waren sie ein Hindernis bei der Modernisierung Indonesiens

Für die Abholzung der Regenwälder wurden großzügige Konzessionen ausgeschrieben, die an Regierungsmitglieder bzw. deren Firmen verteilt wurden, welche wenig Rücksicht auf den Schutz des Waldes, Quoten zum Holzeinschlag oder die lokale Bevölkerung nahmen.

Die Dayak konnten oft die Wälder ihrer Heimatregion nicht mehr bewirtschaften und hatten keine rechtlichen Möglichkeiten.

Verlauf der Gewalttätigkeiten

Die Gewalttätigkeiten begannen im Jahre 1996. Schon zuvor war die Lage stets gespannter geworden und es sollten eher kleine Ereignisse sein, welche die Situation auch bei den nachfolgenden Gewaltwellen in den Jahren 1999 und 2001 zum explodieren bringen sollten.

Erste Gewaltwelle im Jahr 1996 in West Kalimantan

Am 29. Dezember wurden zwei jugendliche aus der Volksgruppe der Dayak, nahe Sinkawang (West Kalimantan) erstochen. Der Täter soll ein Madurese gewesen sein.

Dieser Vorfall war die Rache, für einen Angriff auf einen Maduresen gewesen sein, der zuvor ein Dayak Mädchen belästigt hatte.

Die Nachricht über den Tod des Jugendlichen verbreiteten sich schnell und eine Gruppe von mehreren hundert Dayak begann ein Wohngebiet der maduresischen Einwanderer anzugreifen. Sie legten Brände und forderten die Ausweisung aller Maduresen ein.

Viele Wohnhäuser wurden bei den Unruhen zerstörten, ebenso erfolgten wiederum vereinzelte Racheaktionen der Maduresen, doch die meisten zogen sich in den Schutz von Militärposten zurück.

Ab dem 6. Januar beruhigte sich die Situation vorläufig, die darauf folgende zweite Welle war allerdings weitaus intensiver, denn die Spannungen blieben aufgeladen und vereinzelte Vorfälle steigerten diese Spannungen.

Am 28. Januar rächte sich der maduresische Bevölkerungsteil für einen Angriff auf eine Moschee und mehrere Wohnhäuser und griffen eine katholische Grundschule an. Zwei Mädchen wurden hierbei getötet.

Im Salamatan Distrikt griff eine Gruppe Maduresen mehrere Wohnhäuser an und legte Brände (die meisten der Angegriffenen waren Beamte der Verwaltungsebene).

Bei einem Gegenangriff auf Wohnhäuser in Salatiga, bei dem einige Dayak sämtliche Wohnhäuser der Maduresen nieder brannten starben 131 Menschen In einigen Regionen griff das Militär ein, um die Maduresen zu beschützen und eröffnete das Feuer auf die Dayak.

Die meisten gewalttätigen Vorfälle ereigneten sich innerhalb der 3 Distrikte: Sambas, Sanggau und Pontianak, die alle nahe der Hauptstadt Pontianak liegen. Aber auch Dayaks aus den angrenzenden Gebieten beteiligten sich an den Ausschreitungen.

Bei den Unruhen sollen bis zu 500 Menschen ums Leben gekommen sein, 20.000 Maduresen wurden gewaltsam vertrieben.

Zweite Welle der Gewalt im Jahre 1999 in West Kalimantan

Im Jahr 1999 sollte eine zweite Gewaltwelle in West Kalimantan folgen. Sie begann am 19. Januar, dem letzten Tag des Ramadan im Distrikt Sambas.

Eine Gruppe von 200 Maduresen attackierte eine malaiische Siedlung, nachdem ein Madurer zusammengeschlagen worden war.

4 Menschen kamen ums Leben, danach jedoch flauten die Unruhen vorerst wieder ab. Am 21. Februar war wieder ein kleiner Zwischenfall für die weitere Ausschreitungen verantwortlich.

Nachdem ein malaiischer Busfahrer eine Schlägerei mit einem Maduresen hatte, der anscheinend nicht für die Busfahrt zahlen wollte oder konnte nachten sich 300 Maduresen auf die Jagd nach dem Busfahrer.

Die Malaien beschossen die Gruppe der Maduresen, was zu einer Ausweitung der Gewalttätigkeiten führte. Beide Gruppen griffen sich nun regelmäßig an.

Als ein Dayak während eines Kampfes zwischen beiden Gruppen ums Leben kam wurden auch sie Teil der Auseinandersetzungen.

Die Gewalt setze sich in aufeinander folgenden Wellen bis zum April fort. Die Dayak schlossen sich den Malaien an, zu denen sie bessere Beziehungen aufgebaut hatten, auch weil einige Dayak zum Islam übergetreten waren.

Bis zum 26. März wurde in West Kalimantan von 186 Toten, 26.000 Vertriebenen Maduresen und massiven Sachschäden gesprochen. In ganz Zentralkalimantan kam es zu weiteren Unruhen.

Dritte Welle der Gewalt in Zentral Kalimantan im Jahre 2001

Einen weiterer Höhepunkt der Gewalt wurde am 17.-18. Februar 2001 eingeleitet.

Nach einem Streit in einer Karaoke Bar im Dezember 2000 nahmen wiederum die Gewalttätigkeiten zu. Kleine Angriffe und Gegenangriffe zwischen Dayak und Maduresen nahmen stetig zu.

Die nach dem 18. Februar immer heftiger werdenden Kämpfe schlossen sogar die Hauptstand Kalimantans Palangkaraya ein, die ca. 220 km zum auslösenden Vorfall entfernt liegt.

Tausende Dayaks griffen Maduresen an. Bis zum März waren 486 Menschen umgekommen, größtenteils Maduresen. Der Zahl der maduresischen Flüchtlinge betrug zu diesem Zeitpunkt bereits 108.000. Einige Wochen später war praktisch die gesamte maduresische Bevölkerung aus Zentral Kalimantan verschwunden.

Gründe für die Gewalt

Die Gründe für die Gewalt liegen zum Teil in der fehlenden Möglichkeit zur politischen Einflussnahme durch die Dayak.

Den Einfluss den sie während der holländischen Besatzung gehabt hatten und von dem sie sich auch unter Sukarno einen Teil erhalten konnten, verloren sie vollständig mit dem Beginn der „Neuen Ordnung“ unter Suharto.

In West wie in Zentral Kalimantan verloren Dayak den politischen Einfluss, was besonders die Eliten in Aufruhr versetzte.

Zudem drangen nun Wirtschaftskonzerne in bisher unerschlossene Gebiete zu Gruppen die bisher isoliert gelebt hatten vor.

Durch die teils gesteuerte, teils spontane Zuwanderung nahm der Kampf um Land und Arbeitsplätze zu. Die Dayak wurden in dieser Zeit als rückständig und primitiv angesehen.

Diese Kategorisierung wurde von der Zentralregierung dazu genutzt, um sie von sämtlichen Gewinnen aus der Ausbeutung ihrer lokalen Ressourcen auszuschließen.

Die lokale Bevölkerung konnte den Regenwald nicht mehr bewirtschaften, da staatlichen Unternehmen bzw. Unternehmen, die in der Hand von Regierungsmitgliedern waren, Konzessionen zugesprochen wurden.

Diese ermöglichten Ihnen die hemmungslose Ausbeutung der Ressourcen. So ging die Regenwaldfläche in Zentral Kalimantan ab 1970 von 84 % auf 56 % zurück.

In der Region in der 1996/1997 die Unruhen ausbrachen (Pontianak) waren bis zu 94% des Waldes durch Konzessionen vergeben worden.

Die Dayak litten nicht nur unter der wirtschaftlichen Lage, sondern mussten ebenso Repressalien durch die Militärs befürchten, welche die wirtschaftlichen Interessen der Zentralregierung in Jakarta verteidigten.

Die Bevölkerung wurde im Prinzip enteignet und hatte keine rechtlichen Möglichkeiten um sich zu wehren. Einwanderung trug zu noch größeren Existenzängsten bei.

Nach dem Ende des Suharto Regimes erhofften die Dayak sich im ausgebrochenen Verteilungskampf, der durch die eingeleitete Dezentralisierung bei der Ausbeutung der Ressourcen ausgelöst wurde, ihren Anteil sichern zu können.

Warum richtete sich die Gewalt gegen Maduresen?

Warum allerdings richtete sich die Gewalt gegen die Maduresen? Warum nicht gegen die indonesischen Militärs oder auch andere Einwanderer?

Die meisten Maduresen gehörten wie die Dayak der ärmeren Bevölkerungsschicht an. Ihre Konkurrenten im Kampf um Arbeitsplätze und Ressourcen waren eher Malaien und Buginesen und eher weniger die Dayak.

Warum also kam es gerade zwischen diesen beiden Gruppen zu Auseinandersetzungen?

Ein Grund warum die Maduresen Ziel der Angriffe wurden war, dass die Maduresen zwar nicht die größte Einwanderungsgruppe darstellten aber die am schnellsten wachsende.

Außerdem lebten sie oft in stark abgeschotteten Gemeinschaften mit starken Bindungen innerhalb dieser Gemeinschaften.

Auch lagen viele Siedlungen in Gebieten, die weit ins Innenland vordrangen und damit entlang der Holzeinschlagsgebiete und waren damit die Gruppe, die am sichtbarsten vom Suharto-System profitierte.

Andere Bevölkerungsgruppen, wie Malaien und Chinesen unterhielten gute Beziehungen zu den Dayak, auch weil es zwischen Malaien und Dayak über die Jahre zu einer Vermischung gekommen war, da viele Dayak zum Islam konvertiert waren.

Sie sahen sich somit nun nicht weniger als Dayak und mehr als Malaien oder fühlten zumindest eine kulturelle Verbundenheit zur Bevölkerungsgruppe der Malaien.

Zwar richtete sich der Hass vor allem auf das Regime der „Orde Baru“ (=Neue Ordnung), allerdings war es durch die starke Militärpräsenz nahezu unangreifbar.

So kanalisierte sich die Aggression stattdessen auf die Maduresen, als das sichtbarste Zeichen, der unvorteilhaften Veränderungen im System der Neuen Ordnung.

Quelle: Nationalism and Ethnic Conflict in Indonesia, Jaques Bertrand, Cambridge University Press (ISBN: 0-521-52441-5)


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