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Die Geschichte Indonesiens - bis 700 n. Chr.

 

Die Entstehung der indonesischen Inseln

Man nimmt an, dass die indonesischen Inseln vor dem Pleistozän (ca. 4 Mio. vor Christus) noch nicht existieren. Zur Zeit des Pleistozän war das heutige Indonesien allerdings noch mit dem asiatischen Festland verbunden.

Vor fast 2 Mio. Jahren war Java, neben Marokko, China und Algerien auch das Siedlungsgebiet der frühen Menschenart (Hominiden) Homo Erectus. Diese Annahme konnte der Fund des sogenannten Java-Menschen (Pithecanthropus erectus) belegen, dessen Alter auf ca. 1.8 Mio. Jahre geschätzt wird.

Mit der Erwärmung der Erde und dem abschmelzen des Eises bildeten sich durch das Ansteigen des Meeresspiegels die Inseln des heutigen Indonesiens.

Vorgeschichtliche Zeit

Aus dem frühen Indonesien sind nur wenige Zeugnisse überliefert. Die Besiedlung verlief nicht in großen Schüben, stattdessen wanderten um 3000 - 500 vor Christus stets kleinere Gruppen ein, die Ihre kulturelle Vorstellungen beibehielten.

Die erste Einwanderungswelle (um 3000 vor Christus) bestand aus von Altmalaysiern und mongolisch-stämmigen Einwanderern, eine spätere Einwanderungswelle (um 1000 vor Christus) stammten vom südasiatischen Subkontinent von Indien.

Jede Gruppe von Einwanderern hatte Ihr Siedlungsgebiet und eine eigene kulturelle Identität, eine eigene Sprache oder einen eigenen Dialekt.

Dies war auch der Grund warum sich kleinere Siedlungen, in dieser Zeit niemals einem größeren Reich zusammenschlossen. Durch die relativ gleich verteilten Resourcen und einem reichhaltigen Nahrungsangebot  gab es auch wenig Anlass für einen Austausch zwischen weit entfernten Regionen.

An den Meeresarmen von Borneo und Sumatra waren Meeresfrüchte im Übermass vorhanden, während auf Java der Vulkanasche-haltige Boden ideale Bedingungen für den Reisanbau bot.

Erste Händler erreichten Indonesien schon um Christi Geburt. Java war schon frühzeitig für seine Gewürze und Hölzer berühmt. Aus Borneo und Sumatra wurden Harze exportiert.

Jedoch führte dieser frühe Kontakt kaum zu kulturellem Einfluss oder zur Bildung von zusammenhängenden Reichen, stattdessen konzentrierten sich die Regionen auf ihre eigene kulturelle Identität und Sprache.

Auch gab es keine durch Kriege erzwungene Zusammenschlüsse, da es fast nie zu einer Überlegenheit einer Gruppe gegenüber einer anderen gab, auch waren alle auf die Ausbeutung der lokalen Resourcen konzentriert.

Einige Küstengebiete entwickelten sich jedoch durch den Import Waren oder Wissen aus entfernten Regionen. Auch erste regionale führer auf die, die ersten Königreiche an der Westküste Javas zurückgehen sollen, nutzen den Austausch um Ihren Einfluss zu stärken.

Allerdings reichten diese regionalen Herrschaftsgebiete selten über eine schmalen Küstenstreifen hinaus, allerdings sah sich jeder Herrscher, der nah aneinander grenzenden Gebiete als das Zentrum der Welt.

Dieses führte zu zahlreichen regionalen Kulturen und über 200 Sprachen und Dialekten, die auch heute noch das Wesen Indonesiens bestimmen.

Ab dem 1. Jahrhundert gab es auch einen Austausch zwischen dem indischen Festland und Indonesien. Zum einen durch Einwanderer aus der Südindischen Region Gujarat, und ebenso durch Handel mit dem indischen Festland.

Auch die indischen Sprache (Sanskrit) und Formen der indischen Schrift (Pallawa, Devanagari), dessen Verbreitung auf den indischen Prinzen Aji Caka zurückgeht (dieser Zeitabschnitt wird auch Caka Ära genannt) gelangten in dieser Zeit nach Indonesien.

Erste Stein- und Kupferinschriften in Sanskrit lassen auf die Zeit zurückdatieren. Später entwickelte sich eine eigene, indonesische Variante des Sanskrit, genannt Kawi, von der sich auch heute noch zahlreiche Spuren im heutigen javanisch finden lassen.

Die Insel Sumatra wurde zu diesem Zeitpunkt "Swarna Dwipa" (Insel des Goldes). Der Name Javas war "Java Dwipa" (Reisinsel).

Regelmässiger Handel mit weit entfernten Gebieten fand erst ab dem 5 Jahrhundert, doch schon im Jahrhundert gibt es Hinweise für gelegentlichen Austausch.

So spricht Plinius der Ältere von aus dem dem Gebiet des heutigen Indonesien stammenden Auslegern, die im Handel mit Ostafrika eingesetzt wurden.

Er erwähnt in diesem Zusammenhang die Begriffe Malaiou und Labadiou. Malaiou könnte auf ein Gebiet namens Malayu im Südosten Sumatras hindeuten und es ist anzunehmen, dass Labadiou sich auf Java bezieht.

Die Beziehungen zu Indien waren nicht auf den religiösen und kulturellen Austausch beschränkt, es bildete sich später auch eine diplomatische und eine lebhafte Handelsbeziehung zwischen dem buddhistischem Königreich Sriwijaya auf Sumatra und dem Reich Nalanda in Südindien.

Ein stetiger Austausch und der Zuzug indischer Siedler sorgte zwischen dem 1. - 7. Jahrhundert für die friedliche Verbreitung des Hinduismus in ganz Indonesien.

Zur Verbreitung des Hinduismus trug allerdings nicht vorrangig der Handel bei, man nimmt eher an, dass er durch reisende Brahmanen (Priester) aus Indien nach Indonesien getragen wurde. Dafür spricht auch die frühe Verbreitung weitab aller Handelsrouten (zum Beispiel das in  Ost-Kalimantan, wo sich das spätere hinduistische Königreich Kutai bildete).

Das Königreich Kutai (Kerajaan Kutai Martadipura) bildete sich im 4. Jahrhundert in Ost Kalimantan. Der erste aus Kambodscha stammende König Kudungga war noch kein Anhänger des Hinduismus.

Einer seiner drei Söhne (Mulawarman) wurde sein Nachfolger und führte den hinduistischen Glauben ein. Ihm zu Ehren wurde ein Denkmal (gennant Yupa) errichtet, nachdem er eine grosszügige Spende von 20.000 Kühen an einen Brahmanen übergeben haben soll. Das Königreich Kutai Kerajaan Kutai Martadipura existierte über 27 Generationen hinweg.

Im 16. Jahrhundert wurde es Teil des benachbarten islamischen Sultanats Kesultanan Kutai Kartanegara, welches im 13 Jahrhundert unter dem Sultan Aji Batara Agung Dewa Sakti (1300-1325) gegründet wurde.

Im 5. Jahrhundert begann der regelmässige Handel mit China. Aus dem Westen Indonesiens wurde Kampfer und Harze nach China exportiert. Chinesische Quellen sprachen von "Persischen Harzen vom südlichen Meer". 

China war zu dieser Zeit stark auf den Handel mit Indonesien angewiesen, da es von den Zentralasiatischen Handelsrouten abgeschnitten war und sorgte so für eine Entwicklung in Indonesien, in deren Zuge auch erste Königshäuser und Häfen entstanden.

Der bekannteste Hafen ist Palembang im Südosten Sumatras, der im 7. Jahrhundert ein wichtiger Umschlagplatz für Exportgüter wurde.


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