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Die Geschichte Indoensiens - 700 bis 1000

 

Das Königreich Srivijaya

Zu den ersten großen Königshäusern gehörte die Dynastie von Srivijaya auf Sumatra.  Das Königshaus Srivijaya wird erstmals genauer von einem buddhistischem Gelehrten namens I-Ching beschrieben.

I-Ching bereiste Sumatra im Jahre 671, als er sich auf dem Weg zu einem  Zentrum der buddhistische Lehre im Norden Indiens befand.  Die Herrscher von Srivijaya unterstützen ihn bei seinen Reisen.

Doch schon im 5 Jahrhundert sprechen chinesische Aufzeichnungen von einem Reich namens "Kanto Li" i Süden Sumatras, welches von einem buddhistischem Herrscher namens Raja Gautama Subhadra regiert wurde. Mit Kanto Li war höchstwahrscheinlich Srivijaya gemeint.

Der Sohn von Raja Gautama Subhadra, namens Pryawarman, etablierte diplomatische Beziehungen zu China.

Lange Zeit war Sumatra ein wichtiger Partner Chinas im Handel, da Chinesische Handelsflotten zu diesem Zeitpunkt nur selten lange Seereisen unternahmen. In der zweiten Hälfte des 6 Jahrhunderts allerdings brach der Handel, ausgelöst durch einen Bürgerkrieg in China weites gehend zusammen.

Später versuchten die Herrscher des Königreiches Srivijaya die Handelsbeziehungen mit China neu aufleben zu lassen und boten sich den Herrschern der Tang Dynastie als Vasallen an.

Auch versuchten Sie das Monopol auf den Handel mit China zu erreichen und Palembang als wichtiges Handelszentrum zu etablieren.

Im jahre 695 kontrollierte das Königreich Srivijaya  unter seinem König Jaya Nasa alle Häfen der Region und war somit auch im Besitz der Kontrolle über die gesamte Straße von Malakka.

I-Ching reiste nach seinem Besuch auf Sumatra weiter nach Indien um die Sprache Sanskrit zu erlernen, als er  18 Jahre später im Jahre 689 zurückkehrte hatte sich das Reich Siriwijaya zu einem Zentrum des Buddhismus entwickelt.

Die im Reich Srivijaya praktizierte Variante des Buddhismus war der so genannte Mahayana-Buddhismus. Die tantrischen Lehren des Mahayana Buddhismus versprechen den Praktizierenden die Erlangung übernatürlicher Kräfte durch Versenkung in Meditation und Askese.

Der Buddhismus sicherte auch die Macht der Herrscher, die Ihren treuen Anhängern Erlösung versprachen und an besonders treue Anhänger  "Yantras" verteilten. Yantras waren magische Symbole in Diagramm-Form die zur Meditation benutzt wurden.

Über 1000 Lehrer der buddhistischen Philosophie, wie Skyaktri, Dharmapala und Vajrabudhi unterrichten  im Reich Srivijaya. Es existierte eine Bibliothek mit buddhistischen Schriften und es bestanden enge diplomatische Beziehungen zum Königreich Nalanda im  Süden Indiens.

Zwischen Indien und Indonesien entwickelte sich so in dieser Zeit ein reger kultureller aber auch wissenschaftlicher und diplomatischer Austausch.

Das Reich Sirvijaya konnte stetig wachsen und hatte schliesslich 14 Stadtstaaten unter seiner Kontrolle. Die Vasallen-Staaten konnten weiterhin freien Handel treiben, waren aber verpflichtet einen Tribut an die Herrscher in Palembang zu entrichten.

Einen Teil der Macht wurde auch durch einen Teil der indonesische Urbevölkerung gestärkt, die unter dem Namen Orang Laut (=Seefahrer) bekannt war und durch Zuwendungen Srivijaya verpflichtet wurde und einen wichtigen Teil der Flotte der Königreiches darstellte.

Ein anderer der Urbevölkerung, genannt Orang Asli (=Wladbewohner) wurde zur Ausbeutung zahlreicher Rohstoffe und Luxusgüter eingesetzt.

Um 730 kam es zu Auseinandersetzungen mit dem javanischen Königreich des Piratenkönigs Sanjaya. Der Krieg dauerte über 40 Jahre an und erst im Jahre 775 konnte einen Einigung erzielt werden.

Die Beziehungen zum gerade entstandenen Königreich Sailendra wurden diplomatisch auch durch eine Heirat gefestigt.

Im Jahre 850 musste sich Srivijaya erneut den neuen Machthabern in China, der Song Dynastie,  als Vasallen anbieten und erkannte den chinesischen Kaiser formell als oberste Instanz an. Dies zeigt, wie stark das Königreich vom Handel mit China abhängig war.

Der Herrscher im Jahre 850 war ein Vertriebener Prinz der Sailendra Dynastie, dessen Mutter durch Heirat mit der Dynastie der Srivijaya verbunden war.

Allerdings war der kulturelle Einfluss Chinas im Vergleich zum Einfluss Indiens sehr gering. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts kam es erneut zu Kämpfen mit dem Javanischen Nachbarn. Während des Krieges ersuchte der herrschende König Srivijayas um Unterstützung am chinesischen Kaiserhof, doch war mit seinem Vorhaben nicht erfolgeich.

Dennoch siegte Sirivijaya und eroberte 1006 die feindliche Hauptstadt, später, im Jahre 1030 wurde der Frieden wiederum durch eine Heirat gesichert

Doch schon wenig später begann der Niedergang des Königreiches von Srivijaya. Ausgelöst und beschleunigt wurde dieser zum einen durch Angriffe des Indischen Chola-Reiches. 1017, 1025 und 1068 kam es zu Angriffen, die allerdings nicht auf eine Eroberung, sondern nur auf eine Schwächung eines Handelskonkurenten abzielten.

Eine zweiter Grund für den Niedergang war die Tatsache das die Chinesen der Song Dynastie sich stärker auf den Schiffsbau konzentrierten und auch zur Hochsee-Schifffahrt imstande waren.  Somit war China nicht mehr nur von einem Handelspartner abhängig. Dadurch verlor Srivijaya einen Grossteil seiner Einnahmen.

Bis ins frühe 13. Jahrhundert besass das Königreich Srivijaya allerdings noch 15 Vasallen. Die Vormachtstellung zerbrach allerdings endgültig mit der Ausbreitung des javanischen Königreiches Singhasari unter dem König Kertanagra.

Srivijayas Existenz endete im Jahre 1377 mit der Eroberung Palembangs durch das Königreich Mataram.

Auflistung der bekannten Herrscher des Königreiches Srivijaya:

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Srivijaya)


Die Sailendra Dynastie in Zentraljava

Die ersten bekannten Königreiche auf Java waren das hinduistische Königreich der Sanjaya Dynastie , sowie dessen Rivale buddhistische Reich der Sailendra Dynastie (auch Syailendra oder Caleindra).

Die Entstehung der Reiche ist umstritten. Zum einen wird angenommen, dass die Sanjaya Dynastie, sowie die Sailendra Dynastie von unterschiedlicher Herkunft waren, zum anderen wird ebenfalls vermutet, dass es sich ursprünglich um eine Dynastie handelte, die sich in zwei Reiche spaltete.

Weitere Verwirrung stiftet der Name des Sailendra. Aufgrund des Namens Sailendra (=Herrscher des Berges) nahm man lange Zeit an, dass Sie Nachkommen der alten Könige von Funan (einem Vorläufer der Khmer Kultur und dem ersten grossen Königreiches ins Südostasien) waren, deren Reich im heutigen Süden Vietnams lag.

Neure Vermutungen schliessen auch auf eine javanische Herkunft. Eine alte malayische Inschrift aus dem 7. Jahrhundert deutet auf den Indonesischen Ursprung der Sailendra Dynastie hin aber letztendliche konnte noch nicht geklärt werden, woher die Sailendra Dynastie stammte.

Bei meinen Nachforschungen in Büchern, sowie im Internet war ich mehrmals am Rand der Verzeiflung, da sich Aussagen verschiedener Quellen teilweise direkt widersprachen, bis ich letzendlich begriff, dass beide Aussagen stimmen könnten.

Der Aufstieg des Königreiches Sailendra wird oft mit der Einführung des Buddhismus verbunden aber auch die ausgefeilte Technik im Reisanbau war ein wichtiger Bestandteil ihrer Macht.

Lange pflegte die Dynastie friedliche Beziehungenzum Königreich Srivijaya auf Sumatra. Das Königreich Srivijaya hoffte durch ein Bündnis einen gefährlichen Rivalen auszuschalten, während die Selaindra Dynastie das Bündnis nutzte um einen Zugang zum internationalen Handel zu bekommen. Sie waren somit am Handel mit China und Indien beteiligt, erreichten aber nie die Handelsamacht des Srivijaya-Reiches.

Der erste König der Sailendra Dynastie war Bhanu (752-775), er soll der einstige Herrscher des alten Reiches Mataram gewesen sein. Die Könige des Sailendra Reiches hatten nicht nur den Status von Gottkönigen, sie galten selbst als Götter. Inschriften in Tempeln bzw. Begräbnisstätten geben an, dass sich die Seele eines Herscherrs nach dessen Tod mit Buddha verband.

Die Untergebenen konnten durch Ihren Loyalität ebenfalls Erleuchtung erlangen, ein Grossteil des Lebens war auf den Dienst für die herrschenden Könige ausgerichtet.

Unter dem Nachfolger Bhanus, namens Wisnu (775-782),  begann der Bau des berühmenten Tempels von Borobudur.Auf die Regentschaft von Wisnu folfte Indra (782-812), der während seiner Herrschaft eine Invasion des kambodschanischen Königreichs Chenla durchführte und dort zwölf Jahre lang regierte.

Zu der Invasion exisitiert eine kleine Geschichte, die davon berichtet, dass der junge König des Khmer Reiches verlangte, den Kopf des Herrschers von Java auf einem Tablett vor seinen Augen zu sehen. Die Adligen und Militärführer am Hofe rieten, da niemals ein Konflikt mit dem javanischem Nachabarn bestanden habe, diese Worte nicht zu wiederholen und stillschweigen über das Geschehnis zu bewahren.

Jedoch wurde der junge Khmer König wütend über diese Reaktion und schrie erneut seine Forderung heraus. Die Worte wurden weiter bis an den javanischen Hof der Sailendra Dynastie getragen. Der Herrscher (in dieser Zeit müsste es Indra gewesen sein) schickte daraufhin seine Truppen in das Reich des Khmer Königs und konnte diesen in seinem Palast gefangennehmen.

Indra versprach darauf, daß er nicht beabsichtigte das Reich der Khmer zu plündern oder der Bevölkerung etwas anzutun, doch verlangte er, daß dem König der Khmer das wiederfahren sollte, was für ihn selbst angedacht war.

So bestieg er den Thron des Khmer Reichers und liess sich den Kopf des Khmer Königs auf einem Tablett servieren.

Nach den Aufzeichnungen des Königreich Ankor in Kambodscha stand Ihr Reich bis 802 unter javanischer Besatzung, bis der Khmer König Jayavarman II, symbolisch die Unabhängigkeit von seines Reiches von Java proklamierte.

Den Quellen nach tat er dies, indem er einen Linga (=heiliger Stein) auf der Spitze des Berges Kulen installierte. Dieses "Ritual" war zuvor schon vom Herrscher Sanjaya (Gründer der Sanjaya Dynastie) in ähnlicher Weise in Zentraljava durchgeführt worden.

Unter der Herrschaft von Samaratunga (812-833) wurde der Candi Borobudur fertiggestellt. Der herrschende Raja Samaratunga erreichte nach damaliger Ansicht durch den Bau des Tempels als seine Grabstätte nach dem Tod die Vereinigung mit Buddha.

Um 832 endete die Herrschaft der Sailendra Dynastie. Einige Quellen sprechen davon, dass der regierende Herrscher vom Prinzen des rivalisierenden Königreich Sanjaya, namens Rakai Pikatan vertrieben wurde. Rakai Pikatan war mit Pramodhawardhani, einer Tochter  des ehemaligen Sailendra Herrschers Samaratunga, verheiratet.

Balaputra, der letzte Prinz der Sailendras wurde diesen Quellen zufolge in Sicherheit gebracht und versteckt und unternahm 850 den Versuch einer Zurückeroberung des alten Herrschaftsgebietes aber verlor die Schlacht und floh ins Reich Srivijaya auf Sumatra, wo er den Thron besteigen konnte

Eine andere Quelle spricht davon, dass das geschwächte Königreich faktisch unter der Kontrolle des Reiches Sriwijaya geriet und unter Prinz Balaputra vom Königreich Sanjaya aus Java verdrängt wurde. Die Feindschaft zwischen dem aus der Sanjaya Dynastie hervorgangenem Reich Mataram und Srivijaya könnte diese Ansicht bestätigen.

Die Sanjaya Dynastie konnte somit Ihren Machtbereich vergrössern und legte der Einverleibung des Sailendra-Reiches die Grundlage für das spätere Königreich Majapahit.

Auflistung der bekannten Herrscher des Königreiches Sailendra:

(Quelle: http://id.wikipedia.org/wiki/Wangsa_Syailendra)

 

Die Sanjaya Dynastie und das Königreich Mataram

Das hinduistsche Reich der Sanjaya Dynastie lag in Zentraljava, nahe des heutigen Yogyakarta. Es lag im andauernder Rivalität mit seinem buddhistischem Nachbarreich, welches von der Sailendra Dynastie beherrscht wurde aber die Rivalitäten führten nie zu ernsthaften Auseinandersetzungen.

Die Canngal Inschriften aus dem Jahre 732 , die sich einem Denkmal in Zentraljava befinden, sagen weiterhin aus, dass der erste König der Sanjaya Dynastie der Sohn der Schwester (Sannaha) des Königs (Sanna) des alten Reiches von Mataram war.

Es ist nicht geklärt, ob die Sanjaya Dynastie von der Sailendra Dynastie verdrängt wurde oder ob sich die Dynastie selbst entzweit hatte und das Reich in den Machtbereich der Sanjaya Dynastie und den der Sailendra Dynastie gespalten wurde, zumindest gilt als sicher dass sich der hinduistische Teil des alten Matarams im Jahre 778 in den Nordosten Javas zurückziehen musste.

Mit dem Verschwinden der Sailendra Dynastie im Jahre 832 gelang es der Sanjaya Dynastie ihr Ihren Machtbereich wieder auszudehnen. Dies geschah durch die Heirat des Herrschers Raja Pikatan (838-856) mit der Tochter des einstmaligen Sailendra Köngis Samaratunggam, namens Pramodhawardhani.

Die Verbindung von Buddhismus und Hinduismus zeigte sich auch im von Raja Pikatan erbauten Tempel von Prembanan, der das hinduistische Gegenstück zum Candi Borobudur war, der im buddhistischem Reich der Sailendra Dynastie erbaut wurde.

Die Spitze des Tempels bildete nicht ein Lingga-artiges Phallus-Symbol, dass bei hinduistischen Tempeln üblich war, sondern ein so genanntes "Ratna" (Diamant) Symbol, dass einer Stupa ähnelte, die ein Zeichen des Buddhismus ist.

Es gibt allerdings auch die abweichende Meinung, dass der Tempel erst später, und zwar im Jahre 910 unter Balitung Maha Sambu erbaut wurde.

Unter der Herrschaft der Sanjaya Dynastie entstand 870 ebenfalls das bis heute vorgetragene Epos Ramayana. Das Ramayana Epos geht auf die indische Erzählung Ravanavadha zurück und wurde speziell im Anfang der Erzählung inhaltlich identisch übernommen und  nur auf Alt-Javanisch übersetzt, im späteren Verlauf der Geschichte allerdings immer mehr zu einer eigenen javanischen Version entwickelt.

Der letzte König der Sanjaya Dynastie war Mpu Sindok, unter dem der Hauptsitz des Reiches nach Ostjava verlagert wurde. Diese Verlagerung wurde durch den Ausbruch des Gunung Merapi ausgelöst.

Die Verlagerung ist auch der Beginn einer neuen Dynastie. Mit der Herrschaft des Sohnes von Mpu Sindok, (929-947) namens Sri Isyana Tunggawijaya  (947-985) begann die Herrschaft der Isyana Dynastie in Mataram.

Dharmawangsa (985-1006) war der letzte Herrscher in Mataram. Unter seiner Herrschaft wurde das indische Epos Mahabarata ins javanische Übersetzt. Auch die Erzählung Caritha Parahyangan, die über die Rajas der Reiches Mataram berichtet entstand während seiner Regentschaft.

Er weitete das Reich aus, indem er Bali und Teile West Kalimantans eroberte. Um die Macht auf Bali zu sichern, heiratete seine Schwester Mahendradatta Udayana, den Raja der auf Bali herrschenden Warmedewa Dynastie.

Dharmawangsa unternahm auch den Versuch das Reich Srivijaya zu erobern und brachte die dortigen Herrscher derart in Bedrängnis, dass diese Schutz und Hilfe von Ihren Handelspartnern in China erbaten, allerdings wurde Ihre Bitte abgelehnt.

Dennoch gelang es Dharmawangsa nicht die Hauptstadt und das Handelszentrum des Reiches Srivijaya, namens Palembang einzunehmen und wurde stattdessen zurückgedrängt.

Seine Herrschaft und die Ära des Königreichs Mataram endete mit der Eroberung der Hauptstadt Matarams durch das auf Sumatra beheimatete buddhistische Königreich Srivijaya. Der nach der Verlagerung des Reiches erbaute Palast Watugaluh wurde zerstört und Dharmawangsa wurde getötet.

Auflistung der bekannten Herrscher des Königreiches Mataram:

(Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Mataram_Kingdom)


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