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Transport und Verkehr auf dem Landweg

 

Zugverkehr / Bahnreisen

Das indonesische Wort für Eisenbahn ist Kereta Api und setzt sich aus den Wörtern Kereta (= Wagen) und Api (= Feuer) zusammen. Die ersten Bahnstrecken und Züge entstanden im 19. Jhd. und wurden durch die Kolonialmacht Holland errichtet.

 Auf Java leitete der dortige Gouverneur General L. A. J. W. Baron Sloet van den Beele den Bau der ersten Strecken ein. Das erste Projekt dieser Art, genannt  Naamlooze Venootschap Nederlandsch Indische Spoorweg Maatschappij (NV. NISM) begann am 17.06. 1864.

Die erste Eisenbahnverbindung zwischen Semarang und Tanggung (ca. 26 km) wurde am 10. 08. 1867 für den Verkehr geöffnet, allerdings diente diese Strecke nur dem Abtransport von Ernten an die Küste um diese nach Europa zu exportieren.

Später wurde die Strecke bis Yogyakarta durch Finanzierungshilfen der holländischen Regierung erweitert (ca. 116 km).

Danach entstanden weitere Strecken auf Java. Am 10. 02. 1870 wurde eine Verbindung zwischen Semarang und Surakarta (110 km) fertig gestellt. Die Strecke zwischen Jakarta (Batavia) und Bogor (Buitenzorg) konnte erstmals am 31.01. 1873 befahren werden.

1874 begonnen Arbeiten für den Bau einer Bahnverbindung zwischen Bandung und Cianjur, sowie der Bau des Cimahi Bahhofes, welche 1893 abgeschlossen wurden.

Vier Jahre später existiere auch eine Strecke, die von Pasuruan nach Surabaya führte und 1881 wurde mit dem Bau einer Bahnverbindung zwischen Bogor und Cucurug begonnen, um den Hafen Cilacap (wichtiger Handelshafen in West Java) zu erreichen.

Eine weitere, 1879 fertig gestellte Strecke führte nach Malang in Ostjava und leitete ein deutliches Wachstum dieser Stadt ein.

Die ab 1881 befahrbare Strecke zwischen Semarang und Juwana, spielte eine wichtige wirtschaftliche Rolle, da fast alle Transporte von Zuckerrohr, Tabak, Holz und Gummi aus jener Region über diese Strecke transportiert wurden.

 Eine Strecke Bahnlinie von Ostjava nach Surakarta (Zentraljava) wurde 1884 fertiggestellt. Im Jahre 1888 wurde Calicap (Zentraljava) auch mit Westjava verbunden.

Die zahlreichen Bahnstrecken erleichterten den Güterverkehr, wie auch den Personenverkehr enorm. Eine Reise per Kutsche von Surabaya nach Jakarta hatte zuvor mindestens zwei Wochen gedauert. Per Bahn benötigte man für die gleiche Strecke nur noch drei Tage.

Eigentlich war die Strecke auch in 32,5 Stunden zu bewältigen, allerdings mussten die Passagiere in Yogyakarta und Surakarta umsteigen, zudem fuhren die Züge noch nicht Nachts.

Auch auf den anderen Inseln Indonesiens entstanden Bahnverbindungen. Eine davon existierte auf Sumatra zwischen Aceh und Uleelhee und wurde 1874 erbaut. Diese Strecke diente vor allem militärischen Zwecken, wie dem Truppen und Gerätetransport.

Die so genannte Deli Spoorweg Maatschappij (Deli Bahn) wurde 1886 in Nordsumatra erbaut, welche hauptsächlich dem Transport von Gummi und Tabak diente.

Auf Westsumatra entstand in der Region Padang und Umgebung (Minankabau) zwischen 1891 und 1894 eine weitere Strecke.Auch in Lampung (Südsumatra) wurde eine Bahnstrecke entstand zwischen 1914 und 1932 eine Bahnlinie.

Auf Sulawesi wurde im Jahre 1922 mit dem Bau einer von Makassar nach Takalar (ca. 47 km), doch dieses so genannte Projekt Makassar-Maros wurde aufgrund der Weltwirtschaftskrise nicht realisiert.

Während der japanischen Besatzungszeit von 1942 bis 1945 wurde ein grosser Teil der beim Bau der Bahnlinien verwendeten Rohstoffe durch die Japaner geplündert. Insgesamt gingen so 472 km Bahnstrecke verloren.

Allerdings erbauten die Japaner auch 2 neue Bahnstrecken. Eine führte von Bayah nach Cikara (auf Westjava, ca. 83 km) eine zweite von Muaro nach Penkanbaru (auf Sumatra, ca. 220 km).

Das Projekt wurde in nur 15 Monaten realisiert, zudem war das Baugebiet schwer zugänglich, da es durch Sumpfgebiete und Flüsse führte, auch mussten einige Steigungen bewältigt werden.

Die enorme Baugeschwindigkeit erreichten die Besatzer nur durch den rücksichtlosen Einsatz von einheimischen Zwangsarbeitern. 27.500 Menschen arbeiteten in dieser Zeit für die Japaner, davon war 25.000 Zwangsarbeiter (genannt Romusha), von denen etliche während des Baus ums Leben kamen. Ihre Gräber finden sich heute zwischen Muaro und Penkanbaru.

Nach dem Abzug der Japaner wurde die ehemals als AMKA (Angkatan Moeda Kereta Api) bezeichnete Bahngesellschaft am 28.09 1945 in JAVA DKA (Djawatan Kereta Api) umbenannt. Dieser Tag ist noch heute ein Feiertag, der Bahn Tag genannt wird.

Die Bahnlinie auf Nordsumatra wurde Keereta Api Soematra Oetara genannt, jene auf Süd- und Westsumatra nannte sich Kereta Api Negara Repoeblik Indonesia.

Im Jahre 1949 wurden alle diese Linien (außer der Deli Bahn) unter der Dach der Djawat Kereta Api vereinigt.

Der Name der indonesischen Bahn wurde noch einige Male wie folgt geändert:

Entwicklung der indonesischen Bahnlinien

Jahr Streckenkilometer
1868 25 Km
1870 110 Km
1880 405 Km
1900 3.338 Km
1939 6.811 Km
1950 5.910 Km*
2003 6.456 Km
2006 5.042 Km

* 910 Km Bahnstrecke und viele Waggons sowie Lokomotiven wurden in dieser Zeit von den japanischen Besatzern nach Burma transportiert.

Besonderes und Kurioses im indonesischen Bahnverkehr

Da der indonesischen Bahngesellschaft nur begrenzte Finanzmittel zur Verfügung stehen, wurden nur die Bahnhöfe großer Städte modernisiert. Viele Bahnhöfe in kleinen Städten und Dörfern sind noch Originalbauten aus der Kolonialzeit, die allenfalls neu gestrichen werden konnten.
Größtenteils besteht ein Bahnhof uach nur aus zwei Gleisen.

Ein großer Teil des Gleise ist in schlechtem Zustand und stammt ebenfalls noch aus dem 19. Jahrhundert. Für eine Modernisierung fehlt auch hier das Geld. In Ambarawa (Zentaljava) existiert ein Zugmuseum, ein weiteres Verkehrsmuseum befindet im Nationalpark Taman Mini auf der Insel Indah vor Jakarta.

In Indonesien gibt es eine besondere Berufsgruppe. Der Kontrolleur muss regelmäßig von einem Bahnhof zum anderen laufen, um die Gleise zu kontrollieren. Um kleine Schäden sofort zu reparieren trägt dieser stets Werkzeug mit sich

Alle Lokomotiven Indonesiens sind Dieselloks, bis auf die in Ambarawa. Auf dem Papier verfügt Indonesien noch über 451 Lokomotiven, von diesen sind allerdings nur noch 374 fahrtüchtig. Die älteste noch im Einsatz befindliche Lokomotive stammt aus dem 1953.

Einige Elektromotiven wurden seit 1976 aus Japan importiert, ihre Zahl ist allerdings gering und wird fast ausschliesslich in Jakarta, Bogor, Tangerang und Bekasi eingesetzt. Bis 1966 wurden viele Dampflokomotiven aus Deutschland eingesetzt. Diese befinden sich nun im Zugmuseum von Ambarawa in Zentraljava.

Die meisten der eingesetzten Waggons sind bereits gebraucht und wurden aus Japan, den USA oder Indien importiert. Die Waggons der Regionalbahn (Penataran) zwischen Surabaya und Blitar stammen beispielsweise aus dem Jahr 1965 und wurden in den USA produziert.

Neue Waggons sind schlicht zu teuer, obwohl es auch in Indonesien einen Hersteller (PT. Inka  - PT. Industri Kereta Api-die Indonesische Waggon-Fabrik in Madiun, Ost Java) für Waggons gibt.

Weitere Farbiken (PT. KAI) sorgen für die Instandhaltung der bestehenden Lokomotiven und Waggons. Sie befinden sich in Pengok und Yogyakarta. Auch in Jakarta, Tegal und Surabaya sind einige Werkstätten vorhanden.

Auf Sumatra existieren in Lahat (Südsumatra und Padang (Westsumatra) Werkstätten. Eine weitere Werkstatt zur Wartung von Elektrozügen wird derzeit in Depok (Westjava) errichtet.

Auf Südsumatra verkehrt der längste Zug Indonesiens, welcher ausschließlich Kohle transportiert. Die Güterzüge in Westsumatra transportieren vor allem Zement und Quarze.

Die Bahnlinien in Nordsumatra werden zum Transport von Gummi und Palmöl genutzt. Der Güterverkehr auf Java besteht hauptsächlich aus Erdöl-, Diesel- und Quarztransporten.

Durch die Knappheit einsatzfähiger Lokomotiven, gibt es im indonesischen Bahnverkehr regelmäßig Verspätungen, da zur Abfahrt oft kein Zug zur Verfügung steht.

Da die Züge oft und besonders zu Festtagen überfüllt sind sitzen viele Passagiere teilweise auf dem Dach der Waggons, hierbei kommt es regelmäßig zu Unfällen, da einige Reisende einfach vom Dach fallen.

Nach jeder größeren Haltestelle ziehen dort zugestiegene Verkäufer durch die Züge, die über Lebensmittel ,Kleidung, Spiele und Schreibwaren so ziemlich alles anbieten, was sich tragen lässt. Oft geben viele Passagiere für diese Kleinigkeiten mehr aus, als für Ihre Fahrkarte.

Eigentlich müsste jeder der im Zug Waren anbietet angemeldet sein und würde Uniform mit der Nummer und dem Namen erhalten, jedoch achtet niemand auf dieses Gebot.

Falls man einmal keine Fahrkarte zur Hand hat und beim Schwarzfahren erwischt wird, ist es oft günstiger anstelle der üblichen Strafe (der zweifache Fahrpreis) den Schaffner zu bestechen.

In Indonesien gibt es regelmäßig Zugunglücke, die Ursachen sind meist der schlechte technische Zustand der Lokomotiven und des Gleisbettes oder sogar gestohlene Bahnschienen, welche von den Dieben bei Altmetallhändlern zu barem gemacht werden.

Durch die steigende Zahl von Selbstmorden auf den Bahnschienen hat sich vielleicht eine gewisse Routine eingestellt, bei welcher der Zug nach kurzem Halt und dem Einladen der Leiche bis zum nächsten Bahnhof fährt, wo das Opfer wieder heraus getragen wird.

Viele Angehörige der ärmsten Bevölkerungsschicht Indonesiens wohnen oft nur wenige Meter vom Gleis entfernt entlang der Bahnschienen. Die kleinen, unstabilen Hütten werden von jedem vorbeirasenden Zug durchgeschüttelt. Auch hier kommt es oft zu tödlichen Unfällen.

Die Züge werden manchmal auch sehr praktisch zur Messerherstellung genutzt, dabei wird einfach ein Stück mit weicherem Metall auf die Bahnschienen gestellt und darauf gewartet, dass dieses durch den Zug platt gefahren wird.

Die Ausbildung zum Lokführer dauert in Indonesien inkl. Der Theoretischen und Praktischen Prüfung zwischen 3 und 5 Jahren. Familienangehörige des Zugpersonals können alle Bahnlinien kostenlos nutzen. Sie müssen hierbei nur einen Vermerk in Ihrem Ausweis vorzeigen.

In Indonesien gibt es zahlreiche Bahn-“Vereine”, welche oft jeden Tag mit dem Zug im gleichen Waggon zur Arbeit fahren, sich dadurch kennen lernen und ebenso in der Freizeit treffen, sich gegenseitig zu Hochzeiten einladen usw.

Im Jahr 2004 beschloss die indonesische Regierung eine neue Bahnstrecke zwischen Makassar und Pare Pare (150 km) zu errichten.

Elektrozüge verkehren nur zwischen Surabaya und Jakarta. Sie werden Komuter (Kereta Komputer) genenannt. Sie fahren nur bestimmte Strecken, z.B. Surabaya-Sidoarjo, Surabaya-Lamongan, Jakarta-Depok, und Jakarta-Bogor.

Der erste Elektrozug wurde im Jahre 1925 in Dienst gestellt und verband Batavia und Jatinegara miteinander, allerdings gab es ab 1960 keine Elektrozüge mehr, da die alten Bahnen nicht mehr einsatzfähig waren und erst 1976 verfügte die PJKA (indonesische Bahn) wieder über Elektrozüge, welche sie als eine Schenkung aus Japan erhalten hatte, auch wurden einige gebrauchte Elektrozüge gekauft.

Der Fahrkartenpreis für eine lange Strecke, (z.B. Malang (Ostjava) nach Jakarta (Westjava) – Fahrtzeit ca. 16 Stunden) mit einem Schnellzug (Gajayana) kostet ca. 220.000 Rupiah (ca. 20 Euro). Eine kurze Strecke mit einer Regionalbahn (z.B. von Surabaya nach Blitar – Fahrtzeit 4 Stunden) kostet nur 8000 Rupiah (ca. 80 Cent).

In indonesischen Zügen gibt es keine Durchsagen, daher sollte man stets darauf achten, wann man aussteigen muss. Allerdings hilft hier auch einfaches Fragen meist weiter.

Ebenso gibt es oftmals auch in Tunneln kein Licht, wodurch sich ein Feuerzeug durchaus als nützlich erweisen kann – auch sollte man im Dunkeln auf seine Wertsachen achten.

Zum Abschluss noch ein indonesisches Kinderlied, welches vom Bahn fahren handelt:

Originaltext:

Naik kereta api tut tut tut
Siapa hendak turut
Ke Bandung Surabaya
Bolehlah  naik dengan percuma
Ayo kawanku lekas naik, keretaku tak berhenti lama

Übersetzung:

Mit dem Zug fahren tut tut tut,
wer will mitkommen,
nach Bandung und Surabaya,
Ihr könnt kostenlos fahren.
Komm, Freunde, schnell einsteigen. Der Zug hält nur kurz.

Taxis in Indonesien

Ab Anfang der 70er Jahre wurden Taxi in Jakarta eingeführt. Die meisten waren zunächst gelb gefärbt ab dem 80ern wechselte die Farbe zu blau. Das meistverwendete Modell dieser Zeit war der Nissan Stanza.

Touristen sollten bei Taxifahrten einige Hinweise beachten:

Die Arbeitszeiten der Taxifahrer ist in sehr lange Schichtdienste eingeteilt. Bei einigen Unternehmen fahren die Taxifahrer 48 Stunden am Stück und haben danach 48 Stunden Zeit sich zu erholen. Bei andern Unternehmen arbeiten Sie 24 Stunden und haben danach Zeit sich 24 Stunden auszuruhen.

Ein Taxifahrer mietet sein Taxi vom Taxiunternehmen. Als Miete muss er dem Taxiunternehmen ca. 120.000 Rupiah (ca. 12 Euro) am Tag zahlen. Auch das Benzin muss er aus eigener Tasche bezahlen. Bei anderen Unternehmen (z.B. auf Lombok und in Jakarta erhält der Taxifahrer 10% der Einnahmen).

Busreisen in Indoensien

Im indonesischen Busverkehr unterscheidet man mehrere Arten. Der „Bus Antar Kota“ (= zwischen den Städten), welcher zwei Städte miteinander verbindet. Die Fahrten dauern meist zwischen 1 bis 3 Stunden und führen meist nur bis zur Nachbarstadt (z.B. von Sumedang nach Bandung oder von Solo nach Yogyakarta).

Der „Bus Malam“ (Bus Abend) fährt längere Strecken (z.B. von Jakarta nach Denpasar, von Java nach Sumatra oder von Yogyakarta nach Malang. Bei diesen langen Fahrten hält der Bus an Restaurants, welche einen Vertrag mit der Busgesellschaft haben und in welchen die Passagiere Essen können.

Der „Bus Kota“ verkehrt innerhalb von Städten. Ein Linie dieser Art in Jakarta heisst „Metromini“.
Die Busse unterscheiden sich in Ihrer Ausstattung. Der „Bus Biasa“ ist nicht mit einer Klimaanlage ausgestattet. Aus diesem Grund sind während der Fahrt Türen und Fenster geöffnet.

Der Bus Patas AC verfügt über eine Klimaanlage, wodurch die Fahrgebühr natürlich teurer ist. Auch darf in diesen Bussen nicht geraucht werden.
„Busway“ ist ein spezieller Bus, den es nur in Jakarta gibt. Er vrfügt über eine Klimaanlage und ist teurer als der Bus Papas AC.

Besonderheiten und Kurioses im indonesischen Busverkehr

Es gibt zwar feste Haltestellen, jedoch hält der Bus häufig auch, ähnlich den Mikrolets, auf Zuruf. Ein Beschäftigter im Bus ist für das einsammeln des Geldes verantwortlich und wird Kondektur genannt.

Beim einsammeln nennen nennt der Fahrtgast sein Fahrtziel und der Kondektur notiert sich die Nummer des Platzes, sowie das Ziel.

Will jemand aussteigen, so macht er sich durch das klopfen einer Geldmünze gegen die Scheibe bemerkbar. Das Ein- und aussteigen kann sich teilweise etwas schwierig gestalten, da die Busse oft nicht wirklich anhalten, sondern nur etwas langsamer fahren, um Zeit zu sparen.

Durch die Busse ziehen immer wieder Straßenmusikanten, um sich ein wenig Geld zu verdienen, allerdings sollte man sich auch vor Taschendieben in Acht nehmen.

Zwischen verschiedenen Busfahrern kommt es oft Streit, da der Kampf um Kunden bzw. Passagiere erbittert geführt wird.
Viele Busfahrer sind miserable und recht rücksichtslose Fahrer, besonders der Metromini in Jakarta hat hinsichtlich dessen einen sehr schlechten Ruf.

Travel

Die komfortabelste Art des Transports ist das Reisen mit einem Travel. Das Travel ähnelt einem Sammeltaxi um muss vorab bei einem Reisebüro gebucht werden, woraufhin man vom Travel zu Hause abgeholt wird.

Man sollte sich hierbei nicht auf eine abgemachte Zeit verlassen, oft brauchen die Travels Zeit um die Wege durch die Kampungs zu finden und die einzelnen Passagiere einzusammeln.

Es gibt allerdings nur bestimmte Routen (z.B. von Malang nach Surabaya oder von Bali nach Surabaya) auf deren Weg die Passagiere zusteigen. Die Kosten hängen von der Entfernung ab.

Mikrolet/ Angkot

Der Name Mikrolet stzt sich aus den Wörter “Mikro” und “Oplet” zusammen.  Eine andere Bezeichnung für ein Mikrolet ist auch Angkutan Kota oder Angkot (Verkehrsmittel für die Stadt).

Diese Fahrzeuge wurden seit den 70er Jahren eingesetzt und ersetzten die vorher verwendeten Oplets. Die Fahrzeugtypen sind zumeist Toyota Kijang, Suzuki Carry und Mitsubishi Colt.

In einen Mikrolet passen bis zu 10 Personen, bei Bedarf jedoch auch mehr. Mikrolets fahren immer auf bestimmten Routen, die Gebühr beträgt, je nach Entfernung zwischen 1000 – 4000 Rupiah (ca. 10 – 40 Cent), die man beim Aussteigen an den Fahrer bezahlt. Schüler bezahlen weniger als Erwachsene.

Je nach Linie unterscheiden sich die Farben und Nummern an den Mikrolets. In Jakarta sind die Mikrolets teils unterschiedlich gefärbt, in Malang (Ostjava) sind alle Mikrolets blau und lassen sich nur anhand der Beschriftung unterscheiden. (z.B. fährt das Mikrolet mit der Aufschrift “AD” vom Arjosari Busbahnhof bis zum Dinoyo Busbahnhof.

Es gibt keinen festgelegten Fahrplan und auch keine Haltestellen. Man winkt ein vorbeifahrendes Mikrolet einfach bei Bedarf heran. Will man aussteigen, so ruft man “Kiri, Kiri” (links, links), bei einigen Mikrolets kann man auch einen Knopf drücken.

Besonderheiten und Kurioses über das Mikrolet

Der Fahrer eines Mikrolets mietet dieses vom Eigentümer und bezahlt hierfür täglich eine Gebühr von 65.000 – 80.000 Rupiah (6-8 Euro). Für eine halbtags Miete müssen ca. 40.000 bis 50.000 Rupiah gezahlt werden. Das Benzin muss der Fahrer selbst bezahlen und hoffen, dass durch die Einnahmen genug für Ihn selbst übrig bleibt.

Es kann vorkommen, dass man in einem Mikrolet bis zu 60 Minuten warten muss, bis es abfährt, da der Fahrer wartet bis sich sein Gefährt gefüllt hat, da er sonst nicht genug verdient.

An den meist frequentierten Haltestellen (Kaufhäuser, Schulden usw.) übernimmt oft eine Person (genannt Makelar) die Zuteilung von Passagieren zu den einzelnen Mikrolets und verdient hierdurch ein wenig Geld (normalerweise ca. 1000 Ruphia = 10 Cent pro Mikrolet).

In manchen Städten haben sich auch Vereine und Zusammenschlüsse der Mikroletfahrer gebildet, in denen berufliche Dinge besprochen werden, die aber auch bis ins private (Beusch von Hochzeiten usw.) reichen.

Ein weiterer Beruf im Zusammenhang mit Mikrolets ist der so genannte „Kernet“. Ein Kernet ist der Assistent des Fahrers und sammelt das Geld ein oder hilft auch zum Teil den Fahrgästen, allerdings gibt es seit 1995 kaum noch Kernets, da die Mietpreise für ein Mikrolet zu stakt angestiegen sind und kein Fahrer mehr einen Kernet bezahlen kann.

In Jakarta  finden auf den Sentul Sirkuit regelmäßig Rennen mit Mkrolets statt, diese werden Angkot Racing genannt. Ein Video eines solchen Rennens findet sich hier:

Becak

Das Becak ist die indonesische Version der Rikscha. Es ist ein dreirädriges Fahrzeug, bei dem die Passagiere vorn sitzen und der Fahrer auf einem dahinter befindlichem Fahrrad in die Pedalen tritt.

Die Becaks auf Sumatra sind ein wenig anders konstruiert. Bei diesen sitzt der Fahrer neben den Passagieren.

Das Wort Becak stammt aus dem chinesischem Dialekt Hokkain und bedeutet dort „Be Chia“ (= Kutsche). Heute findet man Bacaks in vielen Innenstädten, allerdings nicht die der Hauptstadt Jakarta.

Da Becaks, welche nur durch Muskelkraft angetrieben werden natürlich sehr langsam sind, wurden Sie in der Innenstadt verboten. 1994 erließ Suharto dieses Verbot und es wurden sogar Razzien gegen Becak Fahrer durchgeführt.

Allerdings wird das Becak heute schmerzlich in Jakarta vermisst, da bei den zahlreichen Staus viele Fahrzeuge ihr Fahrtziel nur sehr langsam oder gar nicht erreichen können, während ein Becak sich zwar langsam aber ohne größere Probleme durch die Stadt schlagen könnte.

Besonderheiten und Kurioses beim Becak

Becaks sind meist auf Java und Sumatra zu finden, allerdings existieren auch einige auf Papua in der Region Ujung Padang. Den Preis sollte man vor dem Einstieg in ein Becak aushandeln.

Die Kosten einer Becakfahrt reichen, je nach Entfernung, von 2000 bis 15.000 Rupiah. Halten Sie zum bezahlen immer Kleine Geldscheine bereit, da die Fahrer meist nicht wechseln können.

Auch Becakfahrer mit ihr Gefährt von einem Besitzer und müssen durch Ihre Fahrten mehr verdienen als Sie an Miete abführen müssen. Da der Fahrer natürlich auch Essen und Trinken muss bleibt am Ende nur sehr wenig für ihn übrig.

Viele Familien müssen zum Teil von 10.000 Rupiah (ca. 1 Euro) am Tag leben. Außerdem verlieren viele Becakfahrer ihre Kunden an die Mikrolets.

Viele Becakfahrer sind Zuwanderer aus anderen Städten. Eine große Zahl von Fahrern in Surabaya beispielsweise stammt von Madura. Während seine Familie in seinem Heimatort bleibt, versucht der Fahrer diese durch seine Arbeit zu ernähren und schläft sogar im Becak. Nur zu besonderen Feiertagen kann er seine Familie besuchen.

Auch viele Hotels (z.B. in Yogyakarta)  beschäftigen Becakfahrer, die allein Hotelgäste fahren. Die Fahrtgebühr ist hier etwas teurer (20.000 bis 30.000 Rupiah = 2 bis 3 Euro).

Zu einigen Feierlichkeiten, wie etwa dem indonesischen Unabhängigkeitstag finden Wettbewerbe der Becakfahrer, wie Hindernisfahrten oder Rennen statt.

Trem

Strassenbahnen gab es erstmals im Jahre 1869, allerdings wurden diese noch von Pferden gezogen. 1881 existierten in Batavia (Jakarta) 6 Straßenbahnlinien der Batavia Electrisch Maatchappij (BVM). Der Schaffner und dessen Assistent waren meist indonesische Einheimische, die zwar eine Uniform trugen aber keine Schuhe. 

Der Leiter einer solchen Dampfstraßenbahn war allerdings immer ein Holländer. Auch gab es zwei Klassen, wobei die 1. Klasse für die Holländer und wenige reiche Indonesier bestimmt war, während Indonesier, Chinesen und in Indonesien lebende Araber in der 2. Klasse sitzen mussten.

Dies war nicht nur eine Trennung zwischen Arm und Reich, diese Unterscheidung hatte auch rassistische Gründe.

Elektrische Straßenbahnen wurden im Jahre 1889 eingeführt. Nach der Unabhängigkeit wurde die Straßen bahn von der indonesischen Gesellschaft PPD (Perusahaan Pengangkutan – Personenbeförderung für Jakarta) weiterbetrieben.

Da dieses Unternehmen jedoch nicht sehr profitabel war, wurde die Straßenbahn im Jahre 1960 abgeschafft. Präsident Sukarno wollte stattdessen eine Metro für Jakarta errichten lassen.

Oplet

Das Wort Oplet setzt sich aus den Wörtern “Open” und “Cabriolet" zusammen. Es ist ein Auto, in dem bis 7 Passagiere Platz finden.

Erste Oplets fuhren schon in der 30er Jahren, jedoch wurden sie in den 80er Jahre in den meisten Innenstädten verboten, da zu alt und langsam geworden waren, aber in einigen Orten fahren Oplets bis heute (z.B. Vororte in Südjakarta).

Der Name könnte allerdings auch von den frühen öffentlichen Verkehrsmitteln stammen, die zumeist Opel waren. In Jakarta nennt man Oplets auch “Ostin”, wahrscheinlich stammt der Name von einem anderem Autohersteller.

Ab dem Jahr 1942 wurden vorher verwendeten Opel durch die Marke Moris ersetzt. Im Verkehrsmuseum Taman Mini Indonesi Indah bei Jakarta kann man heute noch Oplets besichtigen, unter anderem einen Oplet, der von 1959 bis 1976 in Jakarta im Einsatz war.

In Bandung wurden Oplets der Marken Moris und Fiat eingesetzt. Die Fahrzeuge stammten aus den Jahren 1942, 1948 oder 1952 und wurden nur auf kurzen Strecken verwendet, z.B. von Tentral Cimahi bis Zentral Bandung. (ca. 15 km).

Auch im Bezug auf die Oplets existiert ein Film über einen kleinen, der viel erreichte, obwohl sein Vater nur Oplet Fahrer war.

Bemo

Bemo ist ein motorisiertes Dreirad, welches in den 60er Jahren zum ersten Mal in Jakarta zum Einsatz kam aber auch in anderen Städten zu finden ist. Das Wort Bemo setzt sich aus den Worten „Becak“ (= eine Fahrradrikscha) und „Motor“ zusammen.

Es wurde eingeführt, um das Becak zu ersetzen. Bemos wurden aus Japan importiert, Indonesien selbst stellte diesen Fahrzeugtyp nie her.

Bemos fahren allerdings im Vergleich zu Becaks nur bestimmte Routen, auch sind weniger flexibel und können nicht jeden Ort so problemlos wie Becaks erreichen.

Ab der 80er Jahren verschwanden die Bemos langsam. In Jakartas Innenstadt sind sie heute nicht mehr zu finden. 

Nur in einigen Vororten Jakartas werden zum Teil noch Bemos eingesetzt, wie zum Beispiel Benhil, Tanjung, Priok, Kramat Jati und weiteren Vororten.

Ojek

Das Verkehrmittel Ojek existiert in zwei Formen. Eines mit Motor (Ojek Motor), sowie ein Fahrrad-Ähnliches. Ojeks werden oft für Fahrten zu Orten genutzt zu denen kein Bus oder Mikrolet fährt.

Durch den Umstand, dass die Fahrer oft in abgelegene Gebiete fahren müssen, werden Sie häufiger das Opfer von Kriminalität, werden ausgeraubt oder sogar getötet.

Das Ojek gehört meist seinem Fahrer, welcher daher keine Mietgebühr bezahlen muss, sondern nur die Bezinkosten.

Einige Hinweise zum Ojek

Delman

Der Delman ist ein traditionelles Verkehrsmittel aus der Kolonialzeit. Es wurde im Jahre 1883 durch die Holländer eingeführt. Der Erfinder hieß Deeleman. Die Delmans sind Pferdefuhrwerke, die entweder 2- oder 4-rädrig sind.

Auf Javanisch heissen die Delmans auch Andong (= Kutsche), Dokar (= Waggon) oder Kereta Kuda (= Waggon mit Pferd).

In Jakarta gab es viele Delmans, wie auch in anderen größeren Städten. Heute sind Delmans selten, oft werden sie nur zu bestimmten Anlässen, wie Hochzeits- oder Beschneidungsfeiern eingesetzt. Zu diesen Anlässen werden Sie allerdings prachtvoll geschmückt..

Auch im Bezug auf die Delmans existiert ein Kinderlied:

Der Text des Liedes:

Pada hari minggu kuturut ayah ke kota
Naik delman istimewa kududuk dimuka
Disamping pak Kusir yang sedang bekerja
Mengendali kuda supaya baik jalannya

Tuk tik tak tik tuk tik tak tik tuk
Mengendali kuda supaya baik jalannya

Die Übersetzung:

Am Sontag bin ich mit meinem Vater mit einem Delman in die Stadt gefahren.
Ich saß vorne neben dem Fahrer, der darauf achtet, dass das Pferd immer geradeaus läuft.

Bajaj

Ein Bajaj ist ein dreirädriges Fahrzeug und dem Bemo sehr Ähnlich, allerdings etwas kleiner. Die extrem lärmenden Bajajs gibt es nur in Jakarta.

Die Bajaj werden aus Indien importiert, der Hersteller ist die Firma Bajaj. Ein Bajaj ist im Prinzip ein dreirädrige Vespa auf der in etwa 2 Erwachsene Platz finden (evtl. auch Kinder, soweit sie auf dem Schoss der Erwachsenen sitzen).

Zur Zeit existieren ca. 20.000 Bajaj in Jakarta. Auf der Tür eines Bajaj ist der Stadtteil aufgedruckt, in welchem sie ihre Passagiere transportieren. Fast immer fahren die Bajaj nur in diesem Stadtteil.

Besonderheiten und Kurioses beim Bajaj

Auch bei der Benutzung eines Bajaj sollte man handeln und nicht vergessen, dass die Bajaj jeweils nur in einem Stadtteil verkehren.

In einem Bajaj gibt es keine Klimaanlage, stattdessen werden einfach die Fenster geöffnet, was in Jakarta bedeutet, dass einem sämtliche Abgase direkt in die Lunge steigen, auch ist die Fahr meist sehr wacklig und man deutlich jedes Schlagloch.

Bei scharfen Kurven sollte man sich festhalten da das Fahrzeug sich zur Seite neigt und teilweise nur noch auf zwei von drei Rädern fährt.

Auch das Bajaj soll bald ersetzt werden da es zu langsam und laut sei. Es soll durch ein Fahrzeug namens „Kancil“  (Kendaraan Kecil = Kleines Auto) ersetzt werden.

Auch unter den Bajajfahrern gibt es einen regelmäßigen Wettbewerb um Schnelligkeit und Fahrkunst.
Im indonesischen Fernesehen gibt es eine Komödie, die über das Leben eines Bajajfahrers erzählt. Sie heisst „Bajaj Bajuri“

Helicak

Das Helicak ist ein Verkehrsmittel, welches ebenfalls nur in Jakarta eingesetzt wird. Der Name wird vom Aussehen, dass einem Helikopter ähnelt und dem Wort Becak hergeleitet.

Der Motor stammt von einem Motorroller namens „Lambretta“ aus Italien. Es wurde eingeführt um das Becak zu ersetzen.

Vor der Kabine gibt es 2 Sitzplätze für Passagiere .Der Fahrer sitzt hinten. Helicaks gab es nur eine sehr kurze Zeit, da sie sich nicht als praktikabel erwiesen hatten und viel zu langsam waren.

Vorn gibt es Kabine mit 2 Sitzplätze für die Passagiere und hinten sitzt der Fahrer. Wenn es regnet, sind die Passagiere geschützt worden, aber der Fahrer nicht. Helicak überlebt nur in der kurzen Zeit und langsam ist es nicht mehr zu finden.


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