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Der Sultanspalast (Kraton) von Yogyakarta

Eingang des Kraton von Yogyakarta

Geschichte des Kraton

Das Wort Kraton (auch Keraton, Kedaton oder Karaton) stammt vom Begriff „ke ratu an“ ab, dass soviel wie „Platz an dem der König wohnt“ bedeutet.

Im Verständnis der Javaner war und ist der Palast für einige Angehörige der traditionsbewussten älteren Generation immer noch  das Zentrum des Universums.

Der Bau des Kraton im Herzen der Altstadt (Kota Gede) von Yogyakarta begann, nach der durch die VOC erzwungene Teilung des Sultanats Mataram, dem sogenannten Giyanti-Vertrag, im Jahre 1755.

Das Reich wurde in das Sultanat Ngayogyakarte mit Yogyakarta als Regierungszentrum und Surakarta Hadinigrat mit dem Regierungszentrum Surakarta (Solo) geteilt.

Bis heute herrscht im Palast die Sultansdynastie Hamengkubuwono. Der erste Herrscher Pangeran Mangkubumi erhielt den Titel Hamengkubuwono I und ließ nach dem Vorbild des Palastes von Solo das Zentrum von Yoyakarta erbauen.

Schon bei seinem tot im Jahre 1792 überragte die Größe Yogyakartas das das Zentrum des Nachbarreiches Surakarta. Auch die Grundlage des heutigen Kraton entstand in dieser Zeit.

Im Jahre 1867 wurde der Sultanspalast allerdings durch ein Erdbeben schwer beschädigt und während der Herrschaft von Hamengkubuwono VII im Jahre 1889 renoviert und in Teilen zu dem sich heute bietenden Bild verändert.

Bedeutung des Sultanspalastes in der javanischen Philosophie

Im Kraton von Yogya

Im Aufbau des 14.000 Quadratmeter großen Palastes spiegelt sich der Geist der javanischen Mystik wieder. So, liegt der Thronsaal des Sultans auf einer Linie mit dem Tugu-Denkmal von Yogyakarta, so daß der der Sultan auf seinem Thron nach Norden stets das Denkmal im Blick hat.

Dieser Ausblick auf das Tugu Denkmal soll den Sultan die Bedürfnisse seines Volkes erinnern.

Die Nord-Süd-Achse hat noch weitere Bedeutungen. Der Weg von Süden nach Norden beschreibt die Geburt eines Menschen, der aus den höheren Sphären auf die Erde tritt.

Die Gegenrichtung symbolisiert die Rückkehr des Menschen zu Gott (in der javanischen Philosophie Dumadi genannt.) Der Weg vom Palast zum Tugu-Denkmal bedeutet außerdem die enge Verbindung des Menschen zu Gott.

Im Süden des Kraton liegt das Krapyak-Monument. Während das Tugu-Denkmal eine Lingga-Form hat, die im Hinduismus das männliche Geschlechtsteil symbolisiert, repräsentiert das südlich gelegenen Krapyak-Dorf, das weibliche Geschlechtsteil (Yoni).

Das Krapyak Monument diente den früheren Sultanen als Bühne, von der sie ihren Soldaten und Adligen bei der Jagd zuschauten.

Der Sultanspalast in der Mitte stellt eine Verbindung beider Geschlechter dar.

Im Palast selbst existieren 9 Tore, die Regol genannt werden. Jedes dieser Tore hat eine Bezeichnung.

Die Namen der Tore sind:

Die Zahl 9 hat in der javanischen Mystik eine hohe Bedeutung und symbolisiert Vollkommenheit, ebenso bezieht sie sich auf die 9 Öffnungen im menschlichen Körper, genannt Babahan Hawa Sanga.

Im Sultanspalast gibt es dutzende von Palastdienern, die in eine festen Hierarchie organisiert sind und verschiedensten Aufgaben im Palast nachgehen, die von der Säuberung der Palastes, bis hin zu Zubereitung von Speisen für die Sultansfamilie reichen.

Für viele Javaner ist es eine Ehre im Palast dem Sultan dienen und diesem Nahe sein zu dürfen. Die Belohnung für die Bediensteten im Palast ist, auch beim Aufstieg in höhere Position, materiell gesehen, sehr gering.

Niemand könnte vom Einkommen als Palastdiener leben und die meisten gehen neben der Tätigkeit im Palast einem regulären Beruf nach.

Die eigentliche Entlohnung ist eine spirituelle, die durch den Dienst selbst und eben die Nähe zum Sultan besteht.

Besuche im Sultanspalast

Touristen steht der Palast gewöhnlich für Besuche offen. Jeden Tag finden mehrere Führungen in verschiedenen Sprachen (darunter auch Deutsch) statt.

Der erste Sultan der den Palast der Öffentlichkeit zugänglich machte war Sultan Hamengkubuwono IX (1912-1988). Ein Museum im Kraton ist allein dem Leben dieses Sultans gewidmet.

Der Sultanspalast war oft auch ein Ort an dem Staatsempfänge stattfanden. Viele internationale Vertreter, darunter auch Helmut Kohl wurden im Kraton empfangen.

Zu bestimmten Festtagen finden Veranstaltungen im Kraton statt. Diese sind Pisowan Ageng Grebeg Maulud, Grebeg Sawal (oder Syawal) und Grebeg Besar.

Grebeg Maulud Feierlichkeiten - Im Bild der Gunungan

Am Grebeg Maulud wird der Geburtstag des Propheten Mohammed gefeiert. Jedoch ist das Fest auch von traditionellen javanischen Traditionen bestimmt.

In der Zeit des Grebeg Maulud erscheint auch der Sultan drei mal öffentlich im Kraton. Die Festlichkeiten im Kraton werden an einigen Tagen auch vom Spiel des Gamelan-Orchesters begleitet.

Bei einem festlichen Umzug durch Yogyakarta wird ein so genannter Gununggan in einer Prozession durch die Stadt getragen. Der Gunungan (Gunung = Berg) hat die Form eines Berges und besteht aus Früchten und Blättern.

Der Gunungan ist ein symbolisches Geschenk des Sultans an die Bevölkerung. die sich erhofft ein Stück des Gunungan zu sichern. Manchmal finden geradezu Schlachten um die Stücke des Gunungan zu sichern, mitunter auch mit Verletzten.



P.S.: Vielen Dank an http://fizdoonk.multiply.com/ für die Bereitstellung des Bildes zum Thema "Grebeg Maulud"!


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